Ein DSL-Anschluss ist in Deutschland kein billiges Vergnügen. Im Schnitt gibt jeder Bundesbürger im Monat 33 Euro für seinen Zugang ins Netz aus. Das ist im Vergleich zu Papua-Neuguinea, wo man Monat für Monat 1619,81 Euro auf den Tisch legen muss, um digital dabei zu sein, zwar verhältnismäßig wenig. Dennoch drängt sich bei all den verschiedenen Anbietern und der bestehenden Konkurrenz die Frage auf: Geht DSL nicht ein bisschen billiger? Doch, geht es. Und dieser Artikel verrät die fünf besten Tipps, wie das geht.
Tipp #1: Günstige DSL-Aktionsangebote nutzen
Wer sich nach einem neuen DSL-Anschluss umsieht oder kurz vor Ablauf der Mindestvertragszeit steht, der sollte sich nach günstigen Aktionsangeboten für DSL-Neukunden umsehen, mit denen die verschiedenen Anbieter um Überläufer werben. In den meisten Fällen winken Rabatte, Gutschriften oder Ermäßigungen auf die üblicherweise anfallende Grundgebühr.
Diese Vergünstigungen gibt es allerdings nur für Neukunden. Treue wird bei Internetanbietern deutlich schlechter belohnt. Wenn die Vertragslaufzeit aber kurz vor ihrem Ende steht, macht es durchaus Sinn, aktiv auf seinen Anbieter zuzugehen und nach seinem besten Angebot bei einer Verlängerung des Vertrages zu fragen. Oft kommen dann ähnlich verlockende Offerten auf den Tisch, um den Kunden bei der Stange zu halten.
Damit du die richtigen Argumente auf der Hand hast, empfehlen wir aber dringend, dich vorher über die Lage am Markt zu informieren. DSL-Vergleichsportale wie check24.com sind dabei verlässliche Helfer.1
Tipp #2: Aufrüsten in Sachen Speed
Dieser Tipp mag sich auf den ersten Blick unsinnig anhören, aber es ist tatsächlich wahr: In vielen Fällen kosten Highspeed-Zugänge mittlerweile weniger als die 16-Mbit/s-Einsteigertarife. Das jedenfalls hat das Deutsche Institut für Service-Qualität in einer Studie im Jahr 2018 herausgefunden.2 Vor allem 50 Mbit/s-Leitungen gestalten sich preislich deutlich attraktiver als jede Schneckenpost, die mit 16 Mbit pro Sekunde durchs Netz schleicht.
Tipp #3: Eigene Hardware spart die Miete
Vor allem für Vielwechsler, die auf kurze Vertragslaufzeiten setzen, damit sie relativ flexibel zum jeweils günstigsten Anbieter wechseln können, ist es ratsam, sich die Hardware wie den Router selber anzuschaffen. Wenn die Vertragslaufzeit weniger als 24 Monate beträgt, erheben viele Internetanbieter eine Monatsmiete für den Router.
Wer bei seinen DSL-Kosten sparen möchte, schafft sich die Box einmal an und hat dann für lange Zeit Ruhe. Außerdem fällt so die lästige Verpflichtung weg, das Gerät nach Ablauf der Vertragslaufzeit an seinen DSL-Anbieter zurückzuschicken.
Doch auch wer sein Gerät länger als 24 Monate nutzt, sollte über einen Kauf des Routers nachdenken. Wer zwei Jahre lang eine monatliche Miete von nur 2 Euro zahlt, hat schon mehr ausgegeben, als ein durchschnittlicher DSL-Router im Handel kostet.3
Tipp #4: Zusatzdienste? Nein, danke!
Dir kommt deine DSL-Rechnung zu hoch vor? Wirf doch mal einen genauen Blick auf deine letzte Abrechnung. Es könnte gut sein, dass du für ein sogenanntes Sicherheitspaket zahlst, das du nie bewusst bestellt hast und garantiert auch nicht brauchst.
Gemerkt hast du das bisher nicht, da die ersten drei Monate oft kostenlos sind und der Kunde erst danach monatlich zur Kasse gebeten wird für ein Produkt (meistens Antivirensoftware wie Norton oder Kapersky), das es auch kostenlos zum Download gibt.
Wer seinen DSL-Anschluss zum Spartarif betreiben möchte, tut gut daran, Zusatzdienste wie Sicherheits- oder Entertainment-Pakete abzubestellen.
Tipp #5: DSL-Ehegatten-Splitting für Profis
Du bist mit deinem DSL-Anbieter eigentlich ganz zufrieden und würdest den Vertrag gerne verlängern, aber gleichzeitig in den Genuss von Neukundenrabatten kommen? Das geht – und zwar ganz legal.
Wenn du dir deine Wohnung oder dein Haus mit deiner Freundin, deinem Freund oder deinem Ehepartner teilst, spricht nichts dagegen, dass du als Inhaber des DSL-Vertrages diesen kündigst und dein Lebenspartner beim selben Anbieter einen neuen Vertrag unterschreibt.
So müsst Ihr nicht den Stress eines Anbieterwechsels durchlaufen und könnt Euch trotzdem für weitere zwei Jahre über günstige DSL-Tarife freuen.
Geheimtipp: Wechsel von DSL zu Internet über Kabel
33 Euro für magere 100 Mbit/s? Darüber können Kabelnutzer nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. Sie zahlen für ihre 400 oder mehr Megabit pro Sekunde im Download nicht einmal 20 Euro.
So gibt’s beispielsweise die Internet- und Festnetz-Flatrate bei Vodafone mit einer Datenübertragungsrate von 500 Mbit/s für schlappe 19,99 Euro als Aktion. Andere Anbieter wie Unitymedia, Eazy, NetCologne oder Pyur haben ähnlich verlockende Angebote und die Preise lassen sich sogar noch weiter drücken, wenn es nicht gleich der ganz große Anschluss mit einem halben Gigabit pro Sekunde sein muss.4
Wenn dein Haus oder deine Wohnung bereits ans Kabelnetz angeschlossen ist, lohnt es sich auf jeden Fall, die Preise zwischen einem DSL-Anschluss und Internet über Kabel zu vergleichen.
Feilschen um den besten Preis
Wenn du deinen DSL-Vertrag kündigst, wirst du es irgendwann mit der Rückgewinnungsabteilung zu tun bekommen. Das sind freundliche Mitarbeiter deines bisherigen Anbieters, die mit allen Mitteln versuchen wollen, dich als Kunden zu halten. Wer sich gut aufs Feilschen versteht, kann dann den einen oder anderen Vorteil für sich rausholen.
Um erfolgreich aus den Verhandlungen herauszugehen, sind drei Dinge nötig:
- Freundlichkeit
- Marktkenntnisse
- Hartnäckigkeit
Wer sich den Mitarbeitern des Callcenters gegenüber unfreundlich aufführt und Dinge verlangt, anstatt darum zu bitten, wird in den allermeisten Fällen auf Granit beißen. Die Mitarbeiter der Kundenrückgewinnung haben gewisse Spielräume, in denen sie sich bewegen dürfen. Was am Ende für dich rausspringt, hängt vor allem von deinem Charme und deiner Freundlichkeit ab.
Um argumentativ verhandeln zu können, musst du die Situation am Markt kennen. Welche Tarife bieten andere Anbieter? Welche Leistungen bekommst du dafür? Mach deinem Gesprächspartner freundlich klar, dass du dich auskennst und weißt, was du woanders bekommen könntest.
Du solltest aber auf keinen Fall das erste Angebot akzeptieren und vielleicht sogar auf einen zweiten Anruf von der Rückgewinnungsabteilung warten (Keine Sorge. Der kommt garantiert). In vielen Fällen wird das bestehende Angebot dann noch einmal nachgebessert.
Fazit
DSL wird es auch in absehbarer Zeit nicht umsonst geben, aber mit der richtigen Strategie lässt sich hier und da der eine oder andere Euro sparen. Wer auf Aktionsangebote zurückgreift, sich der Hardwaremiete durch einen Kauf eines eigenen Gerätes entledigt oder Zusatzdienste abbestellt, kann den monatlichen Preis bereits drücken, ohne sich in zähe Verhandlungen mit seinem Anbieter zu verstricken.
Vor jeder Entscheidung aber steht der DSL-Preisvergleich, für den zahlreiche Plattformen wie Check24.de, Preis24.de oder DSL.Preisvergleich.de zur Verfügung stehen. Nur wer weiß, was die anderen Anbieter verlangen, kann überhaupt beurteilen, ob sein DSL-Anschluss wirklich zu teuer ist.